Thursday, 22 August 2019

7 Seen Cross 2019 - Resümee

We‘ve seen things people wouldn’t believe!


Wir haben es ohne Pannen oder Unfälle geschafft. Nur zweimal mußten wir Bremsbeläge wechseln. Das war alles.😀

Wie schon bei unserem ersten Alpencross hat es sich auch diesmal bewährt, die Unterkunft erst am Vortag zu organisieren. Damit bleibt man flexibel. Nur einmal bekamen wir gerade noch das letzte Zimmer. Der Grund dafür war, dass wir genau in der Hochsaison unterwegs waren, in der ganz Italien Urlaub macht. Die Woche um den 15. August ist in Italien traditionell fast jeder im Urlaub. Wenn es irgendwie geht sollte man diese Woche also meiden. Aber es hat trotzdem funktioniert.
Bei der Suche nach einer passenden Unterkunft sind 3 Smartphones unerlässlich, denn ohne Google und Booking.com ginge sowas nicht. Und wer italienisch spricht ist in Italien klar im Vorteil. 😀

Wir hatten zwei Navigationsgeräte dabei:
- ein neues Garmin eTrex Touch 35
- ein altes Garmin Edge 800 als Reserve
Das eTrex Touch 35 hat leider einen hohen Stromverbrauch, sodaß wir alle 1,5 Tage die Batterien wechseln mußten. Unser Tip: kein Navi mit aufladbarem Akku, sondern ein Gerät, das auch normale AA/AAA Batterien unterstützt.
Für den äußersten Notfall hatten wir die GPX-Daten auch auf Alpenvereinaktiv/Outdooractive (offline) und Google Maps (online) hochgeladen und hätten zur Not auch damit navigieren können.

Der von Achim Zahn in seinem Buch angegebene Schwierigkeitsgrad entspricht der Realität. Dieser Alpencross ist nicht einfach. 
Vorallem sind Kondition und Ausdauer gefragt, große technische Herausforderungen gibt es hingegen wenige.
Im Gegenteil 30-40% der gesamten Tour führen über Asphalt, einige längere Abschnitte sogar über viel befahrene Provinzstraßen. Hier hätten wir uns definitiv mehr Off-Road Ausweichstrecken gewünscht.

Ein Hinweise zu Etappe 3, über den Zucco del Corvo: für diese Etappe sollte genügend Zeit eingeplant werden, sowie gutes Wetter. Hier sind ca. 3 Stunden Schieben realistisch (nicht 60 Minuten). Außerdem ist Trittsicherheit absolut erforderlich.

Generell sind die Etappen unserer Meinung nach teilweise zu lang ausgelegt. Auch wenn man um 8:30 Uhr startet, darf man sich keine längeren Pausen gönnen, wenn man zeitig am Ziel sein will. Für unvorhergesehene Dinge (Pannen) ist wenig Pufferzeit vorhanden. Für eine Tour mit Bike Guide und Begleitfahrzeug mag das funktionieren, aber allein auf sich gestellt und mit 6 kg Rucksack sind diese Etappen knapp bemessen.

Alles in Allem aber eine tolle Tour, die wir nur weiterempfehlen können!
Wer spezielle Fragen zu der Tour hat, der kann uns gerne kontaktieren:
transalptrio@gmail.com


Monday, 19 August 2019

7 Seen Cross 2019 - Etappe 7

Von Lodrone über die Bocca di Campei nach Limone am Gardasee

ca. 50 km und 1700 Hm
Anstiege: 1
Höchster Punkt: Bocca di Campei (1.822m)


Der Tag beginnt verheißungsvoll. Das Wetter ist wieder super und stabil, alle sind motiviert, ist dies doch der krönende Abschluß der letzten 6 Tage. Diese Etappe verspricht auch die spektakulärste zu werden, was die Aussichtpunkte anbelangt. 
Leider schlägt das Schicksal zu und erwischt einen von uns mit Magen/Darmproblemen. 
Zunächst starten wir in Lodrone am Idrosee und treten hinauf nach Bondone, wo wir eigentlich übernachten hätten sollen. 400 Höhenmeter zum Aufwärmen sozusagen. Das sind wir aber mittlerweile gewohnt. 😄
In Bondone blicken wir ein letztes Mal auf den Idrosee zurück.
Jetzt folgt ein sehr steiler Anstieg (bis zu 18%) auf Asphalt hinauf zum Rifugio Alpo. Zum Glück gibt es auf dieser Straße kaum Verkehr.

Unser Freund fällt immer weiter zurück und kommt nur noch schiebend oben an. Das sind schlechte Vorzeichen. 😕
Den nachfolgenden steinigen Anstieg zu der Bocca di Cablone schafft er gerade noch mit letzter Kraft.
Auf der Bocca di Cablone sehen wir das erste Mal den Gardasee. Ein überwältigendes Gefühl nach 7 Tagen.

Mühsam kämpft sich unser Freund weiter zur Bocca di Campei.
Diese Scharte erreicht man über eine alte Militärstraße, die teilweise aus dem Fels gehauen worden ist.
Oben angekommen ist für uns klar, dass wir diese Etappe abkürzen. 


Also schenken wir uns den letzten Teil der Etappe (den Tremalzopass) und fahren so schnell wie möglich nach Limone di Garda ab.

Überglücklich, 7 ereignisreiche Tage im Kopf und in den Beinen werden wir in Limone von unserem Freund Elmar wieder in Empfang genommen.
Nach einer verdienten Sieger-Pizza bringt uns Elmar wieder sicher nach Hause.


Friday, 16 August 2019

7 Seen Cross 2019 - Etappe 6

Von Zone über den Maniva Pass zum Idrosee nach Lodrone

ca. 70 km und 2300 Hm
Anstiege: 2
Höchster Punkt: Passo Portole (1.726m)
Das Wetter ist top und verspricht auch so zu bleiben. Diesmal starten wir aber wieder mit Verspätung, weil einer von uns mit starken Magenproblemen zu kämpfen hat und schon ans Aufgeben denkt. Wahrscheinlich sind das aber nur die Nachwehen des üppigen Buffets von gestern Abend. 😏  
Wir starten alle gemeinsam und im Laufe des vormittags verflüchtigen sich die Magenprobleme. 👍

Am Anfang geht es wieder (wie könnte es anders sein) steil nach oben. Schnell lassen wir Zone hinter uns und erreichen Croce di Marone, einen Punkt, wo 5 Wege zusammentreffen


Danach folgt ein schöner Höhenweg, im ständigen Auf und Ab und immer wieder mit 30% - Rampen aus Beton garniert.
Ein kurzer aber nicht anstrengender Schiebeabschnitt rundet das Ganze ab.


Am Ende erwartet uns am Corne Dei Tu eine grandiose Aussicht auf die Po-Ebene und die fernen Großstädte Brescia und Bergamo.
Rasch geht es weiter zum unspektakulären Lividino Pass.


Jetzt fahren wir ins Tal ab, bis nach Lavone. Hier beginnt der lange Aufstieg zum Maniva Pass: 1200 Höhenmeter in einem Stück.
Zunächst müssen wir wieder die Provinzstrasse nehmen, die uns tief ins Valtrompia hineinführt. Beim Örtchen San Colombino V.T. sehen wir das erste Mal den Passo Portole. In unglaublich weiter Ferne. Das kann doch nicht wahr sein, daß wir da noch hinauf müssen, ist unser erster Gedanke. 
Iss aber so. 😀 
Aufgesessen und los. Vorbei an neugierigen Zuschauern kurbeln wir die letzten 900 Höhenmeter hoch.
Endlich erreichen wir den Passo della Maniva
Kurze Verschnaufpause, dann geht es über eine alte Militärstraße relativ gemütlich weiter zum Passo Portole.




Hier erreichen wir den höchsten Punkt des Tages.
Nun fahren wir nach Anfo am Idrosee hinab: ganze 1000 Höhenmeter werden dabei in Hitze umgewandelt, gefühlte 50 Kehren, bis die Bremsscheiben glühen.





In Anfo begrüßt uns der Idrosee. 

Wie schon öfters haben wir kein Hotel im eigentlichen Zielort, Bondone gefunden. Deshalb übernachten wir auch diesmal unten im Tal und zwar im Hotel Castel Lodron in Lodrone.


Thursday, 15 August 2019

7 Seen Cross 2019 - Etappe 5

Von Valbondione über den Passo della Manina zum Iseosee nach Zone

ca. 85 km und 2400 Hm
Anstiege: 5
Höchster Punkt: Passo della Manina (1.796m)
Ein wolkenloser, aber frischer Morgen erwartet uns in Valbondione. Es hat abgekühlt. In der Nacht ist eine Kaltfront durchgezogen. 
Da wir gestern keine Unterkunft oben in Lizzola gefunden haben, addiert sich der Aufstieg nach Lizzola zu der heutigen Etappe. Das sind ganze 400 Höhenmeter mehr 😬😬😬
Lizzola haben wir aber schnell abgehakt. 
Ein kurzes Stück geht es weiter taleinwärts, vorbei an Kühen und Eseln.


Danach heißt es wieder für ca. 1 Stunde schieben, hinauf zum Passo della Manina.


Einige Abschnitte hinauf zum Passo sind durchaus fahrbar und bieten ein tolle Fotokulisse. 
Am Passo della Manina erwartet uns die Capella della B.V. Pellegrina Alla Manina, von zahllosen staunenden Wanderern bevölkert.
Nur kurz genießen wir die tolle Aussicht, bevor es wieder weitergeht.
Die Abfahrt erfolgt anfangs über steinige und betonierte Pisten, dann auf Asphalt durch eine Vielzahl kleiner Ortschaften.
In Dezzo biegen wir rechts über eine Brücke und nehmen den 3.  Anstieg des Tages in Angriff. Der nachfolgende Höhenweg ist wenig spektakulär wohl aber schwierig, da er immer wieder steile Rampen als Überraschungen bereithält. Die darauffolgende Abfahrt zurück ins Tal hingegen ist gewaltig. Mit kopfgroßen Pflastersteinen und immer wieder durch Muren verlegt ist sie sehr anstrengend.


Eine kurze Pause sei uns deshalb gegönnt. Die großen, runden Pflastersteine eignen sich hervorragend zur Rückenmassage.
Im Tal angekommen wartet der 4. Anstieg des Tages auf uns. Diesmal auf der anderen Talseite. Wieder geht es auf Asphalt steil nach oben und wieder fahren wir eine Höhenstraße entlang, diesmal über Anfurro bis nach San Vigilio, wo eine ältere Frau extra ihren Tante-Emma Laden für uns aufsperrt. Leider bietet der Laden kaum Leckerlis für ausgehungerte Biker. Ein Magnum ist alles was wir bekommen. Während wir das Eis verschlingen erzählt sie uns von ihrem Schwager, seiner Frau und deren Sohn, der in der Gärtnerei in ??? arbeitet und jeden Tag mit dem Auto ... 
Schade (für die Frau), dass wir weiter müssen. 😊
Jetzt sehen wir das erste Mal den Iseosee.


Nachdem wir die Talsohle erreicht und übergequert haben gelangen wir nach Pisogne. Hier könnte man leben, denken wir uns. 


Leider müssen wir aber weiter. 😞
Der alten Uferstraße entlang fahren wir nach Marone, einem anderen Traumort am Lago D'Iseo.
Noch schnell die Füsse abkühlen, bevor uns der 5. und letzte Anstieg dieses langen Tages bevorsteht.
An traumhafter Kulisse vorbei, den Iseosee zu Füssen geht es hinauf ins Dörfchen Zone.

In Zone übernachten wir im Hotel Almici (Tip!).